Gesucht: Diverse Expertise in Deutschland

• Expert*innen mit Migrationsgeschichte, Schwarze Expert*innen und BIPoC Fachleute sind in Deutschland in öffentlichen Diskursen oft stark unterrepräsentiert, auch wenn sie renommierte Fachleute in unterschiedlichsten Gebieten sind

• Wenn marginalisierte Expert*innen z.B. zu Talkshows eingeladen werden, dann oft in (stereo)typisierenden Settings – etwa wenn es um Migration oder Islamismus geht

• Der Zugang zu allen gesellschaftlich-relevanten Themen muss marginalisierten Expert*innen gewährt werden, weil Expertise aus diversen Communities gesamtgesellschaftlich großen Nutzen hat

• ndo präsentieren ihr Online-Tool Vielfaltfinder mit einer digitalen Veranstaltung im April

 

Berlin, 15.04.2024. – Die ndo (neue deutsche organisationen – das postmigrantische netzwerk) stellen am 18. April in einer Online-Veranstaltung ihr digitales Tool „Vielfaltfinder“ vor.

Der Vielfaltfinder ist eine Expert*innendatenbank, mit Kontakten zu Fachleuten aus den unterschiedlichsten Bereichen, sei es Steuerrecht, Biologie oder Verkehrswesen.

Alle Expert*innen im Vielfaltfinder haben eines gemeinsam: Sie kommen aus einer diversen Minderheit.  Diese Datenbank ermöglicht daher Zugang zu Fachleuten, die fehlende Sichtweisen auf verschiedenste politische und wissenschaftliche Themen vermitteln können - vor allem nützlich für Journalist*innen. Ziel ist es, in der postmigrantischen, deutschen Gesellschaft Diskurse entsprechend anzupassen. 

Es gibt nach wie vor vergleichsweise wenige Studien in Deutschland, die sich mit marginalisierten Expert*innen auseinandersetzen. Entsprechend fokussieren sich die Zahlen der Neuen deutschen Medienmacher*innen aus dem Jahr 2020 auf Chefredakteur*innen deutscher Medienhäuser mit Zuwanderungsgeschichte. Vor vier Jahren waren es 6,4%, bei insgesamt 25,5% Einwohner*innen mit Zuwanderungsgeschichte in Deutschland. Dabei gehörten die wenigen Chefredakteur*innen mit Zuwanderungsgeschichte mehrheitlich zu Gruppen, die im öffentlichen Diskurs nicht als „fremd“ kodiert werden. Nicht eine Person hatte eine außereuropäische Herkunft.  

Insbesondere Chefredakteur*innen deutscher Medienhäuser könnten allerdings für die notwendige Sensibilisierung zu den Themen Migration, Rassismus oder gesellschaftlicher Teilhabe von Personen mit Zuwanderungsgeschichte in weiten Teilen gesellschaftlicher Diskurse sorgen. 

Am 18.04. 2024 von 18:30 bis 20:00 Uhr diskutieren auf Einladung der ndo:  

 

  • Prasanna Oommen (Moderation/Öffentlichkeitsarbeiterin/Referentin in den Bereichen Kultur, Medien und Gesellschaft) 
  • Ali Kanaan (Panelist/Fotograf und Filmemacher) 
  • Karen Taylor (Panelistin/Aktivistin/Moderatorin/Wissenschaftliche Mitarbeiterin einer Bundestagsabgeordneten) 
  • Konstantina Vassiliou-Enz (Panelistin/Beraterin/Journalistin/Referentin) 

 

 

ndo-Vorstandsvorsitzender Karim El-Helaifi kommentiert: „Es ist sehr wichtig, dass diverse Expert*innen in allen gesellschaftlichen Bereichen hinreichend repräsentiert sind und gehört werden. Unser Recherchetool Vielfaltfinder kann da insbesondere auch für Journalist*innen sehr hilfreich sein.“  

Anmeldungen zur Online Veranstaltung erfolgen bitte unter medien  neue-deutsche-organisationen.de 

 

Zu den ndo: Das postmigrantische Netzwerk “neue deutsche organisationen” ist ein Zusammenschluss von über 200 Organisationen und Initiativen aus ganz Deutschland, die sich für Vielfalt und gegen Rassismus einsetzen. Die Geschäftsstelle der ndo wird gefördert durch die Stiftung Mercator. 

 

Pressekontakt:

medien@neue-deutsche-organisationen.de

 

Die Pressemitteilung im PDF-Format finden Sie hier.